Brause gibt’s, aber Flaschen fehlen

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Brause gibt's, aber Flaschen fehlen Die Rettung naht: Anja Heinrich bereitet nach der rettenden Lieferung die Kästen vor, damit wieder Fassbrause abgefüllt werden kann.

Freie Presse vom 13.07.2019

Weil das Leergut einfach nicht zurückkommt, steht die Glückauf-Brauerei vor einem Problem. Doch Rettung naht.

Gersdorf. Kaum vorstellbar in der Marktwirtschaft: Lieferprobleme. Wer in den vergangenen Tagen Waldmeister-Brause im Betriebsverkauf der Gersdorfer Glückauf-Brauerei erwerben wollte, wurde enttäuscht. In der Brauerei ist sie zwar in großer Menge vorrätig, aber es fehlen Flaschen, um sie abzufüllen.
Genau wie die beiden anderen Brausesorten kommt sie in Weißglasflaschen mit einem Fassungsvermögen von 0,33 Litern. „Es ist ein absoluter Engpass. Ich weiß nicht, woran es liegt“, sagt Brauereichefin Astrid Peiker, die fast schon um die Rückgabe leerer Gästen fleht. Neue Flaschen wurden nachgeordert, sind aber schwer lieferbar und teuer.

Zumindest besteht die Hoffnung, dass sich die Lage kommende Woche wieder entspannt, doch das Grundproblem bleibt. Deshalb wird in der Brauerei schon überlegt, den Brauseverkauf weniger über den Handel, sondern mehr über den eigenen Betriebsverkauf zu organisieren – natürlich mit Blick auf die Leergutrückgaben der Kunden. „Leute, bringt euer Leergut mit“, appelliert Astrid Peiker, die mit den Brausesorten durchaus Erfolg und Olympia-Eisschnellläufer Nico Ihle als Werbepartner für das kalorienarme Getränke unter Vertrag hat.

Nicht nur bei den kleinen Flaschen ist die Situation schwierig, sondern auch bei den normalen Halbliter-Bierflaschen. Die Glückauf-Brauerei befüllt Standard-Flaschen genauso wie verschiedene andere kleine und mittelgroße Brauereien. Doch Großunternehmen haben Spezialflaschen mit Markenprägung eingeführt, sodass es in den Leergutkästen oftmals ziemlich durcheinander geht. „Der Sortieraufwand ist vor allem für kleine Brauereien ein Problem“, so Astrid Peiker.

Grund zur Freunde gibt es dennoch. Die Meldung, dass der Motorrad-Grand-Prix auch in den nächsten beiden Jahren am Sachsenring gastiert, gibt Planungssicherheit. „Es ist eines unserer wichtigsten Wochenenden“, so Astrid Peiker, deren gesamtes Team im Einsatz war. Die Besico-Tribüne und weitere private Tribünen, der Altmarkt, die Campingplätze in Hermsdorf und einige Ausschankwagen werden mit Bier aus Gersdorf beliefert. Da ist es gut, dass es diese Abnehmer auch in den nächsten beiden Jahren gibt. Das Konzept der Party auf dem Altmarkt in Hohenstein-Ernstthal müsse aber überdacht werden, da die Resonanz hier nachgelassen habe.

Am Freitagnachmittag nahte dann die Rettung: Eine Lieferung von 10.000 neuen Brauseflaschen erreichte die Gersdorfer Brauerei.

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Foto und Text: Markus Pfeifer